Bei Banken gibt es keine Zinsen mehr, im Gegenteil: Dein Geld wird mit einem Negativzins belastet und dadurch schmilzt Dein Vermögen. Das Anlegen auf dem Sparkonto oder per Tagesgeld war aber bereits vorher ein Verlustgeschäft. Bei einer Inflation oberhalb des Zinsniveaus verlierst Du real Geld.

Aktuell verlieren Sparer Geld, nicht nur wegen der Inflation, insbesondere auch wegen dem Verwahrentgelt.

André Perko, Finanzberater

Seit Beginn der Corona Pandemie steigt die Sparquote der privaten Haushalte rasant an. Die Zukunftsangst sorgt für Sparhöchststände. Das Geldvermögen der Deutschen Sparer wird größer und größer, und ab einer Schwelle von 50.000,- Euro, 15.000,- Euro oder gar schon dem ersten Euro wird ein Negativzins erhoben. Wie kannst Du Dein Vermögen vor Negativzinsen schützen? Wie lässt sich Geld sparen zu einer akzeptablen Verzinsung, ohne durch Gebühren, Inflation und Steuern sein Vermögen real zu reduzieren? So kannst Du Deine Ersparnisse schützen:

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Geld ist unerwünscht bei der EZB

Die Europäische Zentralbank kurz EZB belastet Banken mit einer Strafe, wenn diese zu viel Geld bei ihr parken: Dem EZB Negativzins. Diese Strafzinsen wälzen die Geschäftsbanken auf Ihre Kunden ab, mit dem sogenannten Negativzins auf Einlagen. Auch wer noch keine direkte Strafe zahlen muss, verliert auf einem Null oder Niedrigzinskonto real Geld. Wenn Du beispielsweise 100.000,- Euro zu 0,3 Prozent angelegt hast, erhältst Du brutto 300,- Euro an Zinsen, nach Abgeltungssteuer verbleiben 225,- Euro. Bei einer Inflation von 3 Prozent, ergäbe sich ein Kaufkraftverlust von 2775,- Euro. Zuletzt (Stand: September 2021) betrug die Inflation gar 4 Prozent.

Beispiel eines Kaufkraftverlusts

Bei einer Inflation von 3% und einer Anlage von 10.000,- Euro besitzt diese nach 10 Jahren nur noch einen Gegenwert von 7.440,- Euro und nach 20 Jahren gar nur noch von 5.537,- Euro.

Bankenhopping oder die Verteilung ist ein Weg

Du kannst versuchen Dein Vermögen auf mehrere Banken zu verteilen, oder immer wieder eine Bank ausfindig machen, welche noch keine Strafzinsen erhebt. Diese Strategie lohnt meist nicht, da zusätzliche Kontogebühren weitere Kosten verursachen. Zusätzlich erhöhen oder erheben die Banken Strafen derzeit schneller als Du Dein „Bankenhopping“ betreiben kannst.

Im Garten vergraben ist gefährlich

Das Lagern im Keller, unter der Matratze oder das Vergraben im Garten ist gefährlich. Zum einen wirft das Geld so nichts ab, zum anderen ist bei einem Brand oder Einbruch das Ersparte weg. Tatsächlich wäre der Verlust aber geringer als auf dem Bankkonto. Eine Vorstellung die vor kurzer Zeit noch undenkbar gewesen wäre.

Am Kapitalmarkt investieren

Eine Investition am Kapitalmarkt in Form von Aktien, Renten oder ETFs kann sich lohnen. Es gibt zwar je nach Risikobereitschaft unterschiedlich hohe Schwankungen, mittel- bis langfristig hat der Investor in Aktien aber eine Rendite oberhalb der Inflationsrate erzielt. Wichtig ist die Auswahl und Strategie einer Kapitalmarktinvestition, hinsichtlich der konkreten Vermögensanlage, der Chancen und Risiken und nicht zuletzt der Kosten und Gebühren.

Betongold rostet nicht

Eine Investition in Sachwerte erreichst Du nicht nur mit Aktien, sondern auch mit der Anlage in Steine, sprich Immobilien. Die Immobilie als Kapitalanlage ist lukrativ und kann als Ergänzung in einem Vermögensmix eine tragende Rolle spielen oder aber als Baustein für die eigene Altersvorsorge in Frage kommen. Zusätzlich verliert eine Immobilie selten an Wert und gilt zudem als inflationsgeschützt.

Zwei Fliegen mit einer Klappe: die Rürup-Rente

Die Basisrente oder auch Rürup-Rente genannt, ist eine geförderte Altersvorsorge, welche eine nicht unerheblichen steuerlichen Vorteil bietet.

Sollte Deine Altersvorsorge noch einen Zufluss benötigen, der Vermögen für den Ruhestand schafft, wäre die Anlage in die Rüruprente eine mögliche Alternative zu den derzeitigen Negativzinsen. Es würden zwei Probleme gleichzeitig angegangen. Wichtig ist hier eine umfängliche persönliche Förderbetrachtung zum Konzept auf Dich bezogen.