ETFs erfreuen sich großer Beliebtheit. In ihrer Reinform bilden Sie marktkapitalisiert einen Index ab. Fast keine Empfehlung zur Geldanlage oder Pantoffelportfolio kommt ohne die passive Anlagestrategie aus. Anleger sollen allein auf die Intelligenz der Märkte setzen. Die aktive Anlagestrategie in Form der Wette gegen den Markt ist Kern vieler Fondsmanager. Die Grenzen zwischen aktiv und passiv sind allerdings längst verschwommen. Eine reine binäre Betrachtung ist aus der Zeit.
Passive Anlagestrategie
Indexfonds entstanden in den 70er Jahren, als zahlreiche Untersuchungen feststellten, dass aktives Timing und aktives Stockpicking langfristig nicht konstant funktioniert. Studien legten nahe, dass Fondsmanager Märkte und eine Benchmark selten länger übertreffen. Märkte hingegen seien effizient, Fehlbewertungen gibt es nicht. Eine aktive Anlagestrategie damit überflüssig, da Kapitalmärkte effizient funktionieren. ETFs auf Märkte verfolgen diese reine passive Anlagestrategie. Es gilt die Erkenntnis:
If you can‘t beat them, join them.
Motivation für ETF Investments
Aktive Anlagestrategie
Ein aktiver Anleger versucht den Markt zu überlisten. Eine aktive Anlagestrategie sucht Unterbewertungen bzw. Fehlbewertungen oder verfolgt wirtschaftliche Trends. Fondsmanager und Vermögensberater untersuchen Firmen auf der Suche nach Chancen ein Alpha (Überrendite) zu erzielen.
Philosophie und Umsetzung
Anlagestrategien können aktiv und passiv sein, wie zuvor beschrieben auf Basis der Philosophie. Eine Umsetzung kann in diesem Zusammenhang aber auch aktiv oder passiv verfolgt werden. Die Grenzen für einen ETF Sparplan verschwimmen. Selbst reine Indexfonds müssen hinsichtlich der Zusammensetzung und Gewichtung aktiv angepasst werden. Oder ein Anleger verfolgt eine aktive Assetallokation unter zu Hilfenahme eines passiven ETF, er handelt möglicherweise den ETF im Zeitverlauf. Ein alleiniges Buy-and-Hold eines ETF wäre passiv und passiv in Philosophie und Umsetzung. Viele gängige Anlagestrategien nutzen beide Dimensionen.
Aktiv/Passiv Anlagestrategie
Setzen Nischen-ETFs auf bestimmte Trends oder Marktausschnitte, sprechen wir von einer aktiven passiven Anlagestrategie. Es werden passive zwar einzelne Marktausschnitte abgebildet, aber dennoch aktiv auf bestimmte Trends oder Markttiming gesetzt. Dem geht der Glaube inne, dass die Marktpreise eben noch nicht alle Informationen beinhalten, und es ein Wachstumspotenzial gibt, welches gebündelt als Trend-ETF verfolgt wird. Wir sprechen dann von aktiv/passiv.

Passiv/Aktiv
Wir glauben an die Effizienz der Märkte, die Marktpreise spiegeln alle Informationen wieder. Durch die konsequente Anwendung von wissenschaftlichen Regeln zur Erzielung von Mehrrenditen folgen unsere Depots zumeist passiven Regeln, ohne schlauer zu sein wollen als der Markt. Wir wollen den Kapitalmarkt nicht überlisten oder durch Spekulation überhöhte Risiken eingehen, sondern durch die Konsequente Anwendung von Dimensionen der Mehrrendite eine Überrendite erzielen. Wir nennen das sicherheitsorientierte Geldanlage.
Gerne beraten wir Dich zur Geldanlage und einem sicherheitsorientiertem Vermögensaufbau im Rahmen unserer Finanzberatung in Frankfurt.
Exkurs: Smart-Beta-ETF
Was ist ein Smart-Beta-ETF? Gibt es unter ETFs etwa besonders “smarte” oder bessere Geldanlagen?
Alpha und Beta
Der Fachbegriff “Beta” bezeichnen die durchschnittliche Rendite eines Marktes. Es ist das Ergebnis bei Investition in einen Index. Bei einem DAX-ETF, also beispielsweise das Ergebnis der 40 größten deutschen Blue Chips die im Index gemäß ihrer Marktkapitalisierung gewichtet sind.
Der Begriff “Alpha” bezeichnet die (Über-) Rendite oberhalb der zugrundeliegenden Marktrendite. Finanzprofis gelingt es selten konstant langfristig ein Alpha zu erzielen, ohne dabei höhere Risiken einzugehen. Eine Weiterentwicklung der klassischen Indizes wird nun unter dem Etikett “Smart-Beta-ETF” oder “Factor Investing” betitelt. Eine einheitliche Definition gibt es nicht, Jedoch kann man alle Indizes die nicht nach Marktkapitalisierung gewichtet sind als Smart-Beta-ETF bezeichnen kann.
Marktkapitalisierung und Gleichgewichtung
Statt der Gewichtung nach Marktkapitalisierung ist auch eine Gleichgewichtung vorstellbar. Der DAX würde dann beispielsweise aus 40 gleichen Anteilen bestehen. Es gibt aber auch noch eine Reihe weiterer “Faktoren” – die Rendite und Risiko bestimmen – wie Dividende, Value, Unternehmensgröße, Multi Faktor oder Schwankungsbreite. Diese Faktoren mit der Gewichtung eines kostengünstigen Passivinvestment zu koppeln nennt man Smart-Beta oder daher auch Faktor-Investment.
Smart-Beta-ETF als Ergänzung
Über strategiegewichtete Indizes sollen bestimmte Anlageziele besser als über klassische Indizes erreicht werden, z.B. eine Risikosenkung (Minimum Volatility) oder das Erzielen eines Alpha. Im Vergleich zum aktiven Management, bleiben trotz angewandter Strategie die Kosten niedrig. Verlangen Aktive Investmentfonds doch leicht 1-1,7 Prozent Verwaltungsgebühren, so liegen die Kosten für Smart-Beta-ETFs im Bereich 0,5 Prozent oder weniger.
Die Vermögensanlage eignet sich als Beimischung im Depot oder im Rahmen eines ETF Sparplan. Wir empfehlen in unserer Vermögensverwaltung überwiegend Alpha Fonds.