Durch die Vorauszahlung von PKV Beiträgen lassen sich leicht 2000 bis 5000 Euro sparen. Wie Du durch die Vorauszahlung Deiner Beiträge zur Privaten Krankenversicherung sparst erfährst Du hier.
Vorsorgeaufwendungen als Sonderausgaben
Abhängig von Deiner Berufsgruppe, ob Selbständig oder Angestellt/Beamter, kannst Du 2800 Euro bzw. 1900 Euro jährlich als Sonderausgabe von der Einkommenssteuer absetzen. Als Ausgabe können in der Regel Beiträge zu Versicherungen geltend gemacht werden. Leider sind die oben genannten Vorsorgeaufwendungen, durch die gezahlten PKV Beiträge bereits ausgeschöpft. Deine Beiträge zur Privaten Krankenversicherung dürfen in Höhe des Basistarifs (Versicherungsschutz der einer gesetzlichen Krankenkasse und damit einem Grundschutz gleichsteht) unbegrenzt hoch abgesetzt werden. Dies sind in der Regel ca. 80 Prozent der Prämien.
Mit den PKV Beiträgen Steuern sparen
Seit dem Jahr 2020 lassen sich gemäß §10 EstG Vorauszahlungen der Krankenversicherungsbeiträge von bis zu 3 Jahren absetzen (ehemals 2,5 Jahre). Dadurch entsteht ein hoher Steuervorteil, der eventuell je nach PKV Gesellschaft noch durch ein Skonto auf die Beiträge ergänzt wird.
Was passiert bei der Vorauszahlung von PKV Beiträgen
Durch eine Vorauszahlung werden die oben genannten Vorsorgeaufwendungen nicht mehr durch die PKV Beiträge ausgeschöpft und somit „wieder frei“ für zusätzliches Absetzungspotential. Die erfolgte Vorauszahlung ist im Zahlungsjahr verbucht. Die zusätzlichen Sonderausgaben erhöhen folglich insgesamt die Absetzbarkeit.
Selbständig | Angestellt | ||
Beitragsjahr | Ohne Vorauszahlung | Mit 3 Jahren Vorauszahlung | Mit 3 Jahren Vorauszahlung |
2023 | |||
KV-Beitrag laufendes Jahr | 7.680 Euro | 7.680 Euro | 7.680 Euro |
Beitrag für 3 Jahre im Voraus (2024-2026) | 28.800 Euro | 28.800 Euro | |
abzüglich Skonto 3% | 864 Euro | 864 Euro | |
Vorauszahlung | 27.936 Euro | 27.936 Euro | |
berücksichtigungsfähig als Vorsorgeaufwendungen ca. 80 Prozent | 22.349 Euro | 22.349 Euro | |
Weitere Vorsorgeaufwendungen | |||
2024 | |||
KV-Beitrag laufendes Jahr | 7.680 Euro | ||
weitere Vorsorgeaufwendungen | 2.800 Euro | 1.900 Euro | |
2025 | |||
KV-Beitrag laufendes Jahr | 7.680 Euro | ||
weitere Vorsorgeaufwendungen | 2.800 Euro | 1.900 Euro | |
2026 | |||
KV-Beitrag laufendes Jahr | 7.680 Euro | ||
weitere Vorsorgeaufwendungen | 2.800 Euro | 1.900 Euro | |
Gesamt Abzugsfähig (2023-2026) | 30.720 Euro | 38.429 Euro | 35.729 Euro |
Differenz | 7.709 Euro | 5.009 Euro | |
Höchststeuersatz 42% | 3.238 Euro | 2.104 Euro | |
Ersparnis aus Skonto | 864 Euro | 864 Euro | |
Gesamtersparnis | 4.102 Euro | 2.968 Euro |
Für wen lohnt sich die Vorauszahlung der Krankenversicherungsbeiträge
Es lohnt sich für jeden PKV Versicherten, der über die notwendigen liquiden Mittel verfügt, die Jahreszahlungen zur Privaten Krankenversicherung zu erbringen. Unabhängig vom Berufsstatus lohnt es sich für Selbständige und Freiberufler, Angestellte und Beamte. Die Ersparnis in absoluter Höhe ist beachtlich (s. Beispiel).
Rahmenbedingungen
- Die Vorauszahlung der Höhe und Dauer nach ist von deiner Privaten Krankenversicherung abhängig. Das mögliche Skonto ebenfalls
- Steuerlich sind maximal 3 Jahre möglich, kürzer geht immer
- Die Zahlung der Beiträge muss im jeweiligen Jahr rechtzeitig vor Jahresende erfolgen
- Im Todesfall findet leider keine Erstattung der „zu viel“ gezahlten Beiträge statt. Die Krankenversicherung darf die Prämien dem Versicherungskollektiv zu Gute kommen lassen.
Du solltest weitere Versicherungen haben
Den skizierten Steuervorteil erhältst Du über Deine Steuererklärung und auch nur dann, wenn Du für die Folgejahre zusätzliche Versicherungen zum absetzen über die Vorsorgeaufwendungen besitzt. Versicherungen die sich über die Vorsorgeaufwendungen absetzen lassen sind, u.a. die Berufsunfähigkeitsversicherung, Privathaftpflichtversicherung, Rechtsschutzversicherung oder Risikolebensversicherung
Vorauszahlung von PKV Beiträgen für Arbeitnehmer
- Als Arbeitnehmer zahlst du den Gesamtbeitrag inklusive des Arbeitgeberanteils voraus
- Dein Arbeitgeber zahlt dann laufend seinen PKV Anteil mit dem Lohn aus
Beitragsanpassungen (BAP) und Erhöhungen der PKV Beiträge
Zukünftige Beitragsanpassungen kannst Du mit der Vorauszahlung der PKV Beiträge nicht berücksichtigen. Kommt es zu einer PKV Beitragserhöhung 2023 (BAP) in Deiner Privaten Krankenversicherung musst Du die Differenz zwischen bereits gezahlter und tatsächlicher Prämie nachzahlen.
Fazit
Die Vorauszahlung der PKV Beiträge kann sinnvoll sein, sollte aber im Vorfeld mit einem Versicherungsmakler Frankfurt besprochen und geklärt werden. Der Berater kann Dir die Vorteile und Möglichkeiten für Deinen Vertrag erklären.
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