Stell dir vor, ein Unfall passiert — und deine Lieben finden sofort, was sie brauchen. Genau dafür ist ein Notfallordner da. Keiner denkt gerne über den Ernstfall nach. Doch wenn plötzlich wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen, zählt jede Minute. Ein gut vorbereiteter Notfallordner gibt deiner Familie Sicherheit und erspart ihr stundenlanges Suchen nach Dokumenten, Passwörtern und Vollmachten. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Schritt für Schritt einen Notfallordner anlegst — mit allem, was wirklich wichtig ist.
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Warum brauchst du einen Notfallordner?
Ein Notfallordner ist mehr als nur eine Dokumentensammlung. Er ist deine persönliche Vorsorge für alle Fälle — ob Krankheit, Unfall oder der unerwartete Tod. Wenn du nicht mehr selbst handeln kannst, müssen andere für dich entscheiden. Doch ohne klare Anweisungen und Zugriff auf wichtige Unterlagen stehen deine Angehörigen hilflos da.
Die Vorteile eines Notfallordners:
- Sicherheit für deine Familie: Deine Liebsten wissen genau, was zu tun ist
- Zeit sparen im Ernstfall: Keine hektische Suche nach Dokumenten oder Passwörtern
- Rechtliche Klarheit: Vollmachten und Verfügungen regeln, wer für dich entscheiden darf
- Finanzielle Übersicht: Konten, Versicherungen und Verträge an einem Ort
Ein Notfallordner schützt nicht nur dich, sondern auch die Menschen, die dir wichtig sind. Als Teil einer professionellen Ruhestandsplanung sind Familien vorbereitet, wenn es darauf ankommt.
Die wichtigsten Dokumente im Notfallordner
Nicht jedes Dokument gehört in deinen Notfallordner. Konzentriere dich auf das Wesentliche — auf alles, was im Ernstfall sofort griffbereit sein muss.
Vollmachten: Damit andere für dich handeln können
Eine Vorsorgevollmacht ist eines der wichtigsten Dokumente überhaupt. Sie regelt, wer für dich Entscheidungen treffen darf, wenn du selbst dazu nicht mehr in der Lage bist — etwa nach einem Unfall oder bei schwerer Krankheit.
Ohne Vorsorgevollmacht kann selbst dein Partner oder deine Kinder nicht einfach dein Konto verwalten oder medizinische Entscheidungen treffen. Stattdessen wird ein Betreuer vom Gericht bestellt. Das kostet Zeit, Nerven und Geld.
So gehst du vor:
- Lade eine Vorlage herunter oder lass dich beraten (bei FINANCEDOOR helfen wir dir gerne)
- Definiere klar, wer welche Vollmacht erhält (Gesundheit, Finanzen, Behörden)
- Lass die Vollmacht notariell beglaubigen — das erhöht die Akzeptanz bei Banken
- Gib deiner Vertrauensperson eine Kopie
Weitere wichtige Vollmachten sind die Bankvollmacht und die Kontovollmacht, damit jemand im Notfall auf deine Konten zugreifen kann.
Patientenverfügung: Deine medizinischen Wünsche festhalten
In einer Patientenverfügung legst du fest, welche medizinischen Maßnahmen du in bestimmten Situationen wünschst oder ablehnst. Möchtest du künstlich beatmet werden? Welche Schmerzbehandlung ist dir wichtig?
Diese Verfügung gibt Ärzten und Angehörigen eine klare Orientierung und nimmt ihnen die Last schwerer Entscheidungen ab.
Was du beachten solltest:
- Formuliere konkret, nicht nur allgemein („keine lebensverlängernden Maßnahmen“)
- Aktualisiere die Verfügung alle paar Jahre
- Kombiniere sie mit einer Vorsorgevollmacht
- Bewahre sie so auf, dass sie im Krankenhaus schnell zugänglich ist
Testament: Für klare Verhältnisse nach deinem Tod
Auch wenn es unangenehm ist: Ein Testament gehört in jeden Notfallordner. Ohne Testament gilt die gesetzliche Erbfolge — und die entspricht nicht immer deinen Wünschen.
Vielleicht möchtest du deinen Partner absichern, obwohl ihr nicht verheiratet seid. Oder du willst verhindern, dass sich Geschwister um dein Erbe streiten. Ein Testament schafft Klarheit und schützt deine Liebsten.
Wichtige Punkte:
- Ein handschriftliches Testament ist gültig — komplett von Hand geschrieben und unterschrieben
- Notarielle Testamente bieten mehr Rechtssicherheit
- Nenne klar, wer was erben soll
- Bewahre das Original sicher auf (z. B. beim Notar oder Amtsgericht)
Zum Erbrecht gehört auch die Frage: Wer kümmert sich um die Bestattung? Halte deine Wünsche dazu ebenfalls fest.
Weitere wichtige Unterlagen
Neben Vollmachten, Patientenverfügung und Testament gehören auch diese Dokumente in deinen Notfallordner:
- Versicherungsübersicht: Welche Versicherungen hast du? Wo sind die Policen?
- Konten und Depots: Liste aller Bankverbindungen, Online-Zugänge (Passwörter separat sicher aufbewahren)
- Verträge: Wichtige Verträge wie Mietvertrag, Arbeitsvertrag, Kreditverträge
- Kontaktdaten: Ärzte, Steuerberater, Versicherungsmakler, Anwalt
- Digitale Nachlässe: Social-Media-Accounts, E-Mail-Adressen, Cloud-Speicher — wer soll darauf zugreifen?
- Mitgliedschaften: Vereine, Abonnements, die gekündigt werden sollten
Ein Beispiel aus der Praxis
Maria, 52, hatte nie über einen Notfallordner nachgedacht. Dann erlitt ihr Mann einen Schlaganfall. Plötzlich musste sie dringende Entscheidungen treffen — doch sie hatte keine Vollmacht. Die Bank verweigerte ihr den Zugriff aufs gemeinsame Konto. Das Gericht musste einen Betreuer bestellen. Das dauerte Wochen.
Währenddessen liefen Rechnungen auf, die sie nicht bezahlen konnte. Der Stress war enorm. „Hätten wir nur einen Notfallordner angelegt“, sagt Maria heute. „Es hätte uns so viel Angst und Unsicherheit erspart.“
Nach dieser Erfahrung hat Maria nicht nur für sich, sondern für die ganze Familie vorgesorgt. Heute weiß jeder, wo im Notfall die wichtigen Unterlagen liegen.

Schritt-für-Schritt: So legst du deinen Notfallordner an
Ein Notfallordner ist schneller erstellt, als du denkst. Hier ist deine Anleitung:
Schritt 1: Ordner und Register besorgen
Kaufe einen stabilen Ordner und Register. Beschrifte die Reiter: Vollmachten, Patientenverfügung, Testament, Versicherungen, Konten, Kontakte, Verträge.
Schritt 2: Dokumente sammeln
Geh systematisch vor. Drucke wichtige Unterlagen aus oder erstelle Übersichten. Für Online-Konten: Liste die Zugänge auf (Passwörter separat und sicher aufbewahren).
Schritt 3: Vollmachten und Verfügungen erstellen
Lade Vorlagen herunter oder lass dich beraten. Fülle sie sorgfältig aus und lass sie bei Bedarf notariell beglaubigen.
Schritt 4: Aufbewahrung regeln
Der Notfallordner sollte sicher, aber zugänglich sein. Ein Tresor zu Hause ist ideal. Informiere mindestens eine Vertrauensperson über den Standort.
Schritt 5: Regelmäßig aktualisieren
Einmal im Jahr solltest du den Ordner durchgehen. Hat sich etwas geändert? Neue Versicherung? Neues Konto? Halte alles auf dem neuesten Stand.
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Du weißt jetzt, wie wichtig ein Notfallordner ist und was hineingehört. Der erste Schritt ist der schwerste — aber auch der wichtigste. Fang heute an. Deine Familie wird es dir danken.
Deine nächsten Schritte:
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Häufige Fragen zum Notfallordner
Was gehört in den Notfallordner?
Die wichtigsten Dokumente sind Vollmachten, Patientenverfügung, Testament, Versicherungsübersichten, Kontoinformationen und Kontaktdaten wichtiger Ansprechpartner.
Wo bewahre ich den Notfallordner auf?
Am besten in einem Tresor zu Hause oder an einem anderen sicheren, aber für Vertrauenspersonen zugänglichen Ort. Informiere mindestens eine Person über den Standort.
Wer sollte Zugriff auf meinen Notfallordner haben?
Mindestens eine Vertrauensperson sollte wissen, wo der Ordner liegt und im Notfall darauf zugreifen können. Das kann dein Partner, ein erwachsenes Kind oder ein enger Freund sein.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine Rechtsberatung. Für verbindliche Rechtsfragen vereinbare bitte ein Gespräch mit einem spezialisierten Anwalt oder unseren Beratern bei FINANCEDOOR.
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Finanzberater, CEO + Gründer der Frankfurter FINANCEDOOR GmbH.
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