Private Vermögensbilanz in der Finanzplanung

Bilanz der privaten Haushalte
Die Private Vermögensbilanz stellt in der Privaten Finanzplanung ein ganz wesentliches Element des Status-Quo dar. Wie in der Bilanz eines Unternehmens bewertet die Private Vermögensbilanz die Vermögenswerte als Aktiva (auf der linken Seite) und das Kapital aus Vermögen und Verbindlichkeiten als Passiva (auf der rechten Seite) zu einem bestimmten Bewertungsstichtag. Neben dem Haushaltsbuch, das die laufenden Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellt und der damit verbundenen Liquiditätsentwicklung ist die Private Vermögensbilanz ein wichtiger Baustein der Privaten Finanzplanung.
Definition einer Unternehmensbilanz
Der Ausgleich oder die Waage zwischen Vermögenswerten und Kapital wird Bilanz genannt. Für die meisten Unternehmen ist der Ausweis einer Bilanz zu einem festen Zeitpunkt – dem sogenannten Bilanzstichtag verpflichtend. In Form eines T-Kontos werden Aktiva und Passiva gegenübergestellt. Die Aktiva unterteilt sich in das Anlagevermögen und das Umlaufvermögen. Die Passivseite weißt die Finanzierung der Aktiva aus. Die Finanzierung wird mit Eigenkapital oder geliehenem Geld dem Fremdkapital (Kredite) als Passiva dargestellt. In der Bilanz ist die Summe der Aktiva und Passiva identisch, wie bei einer Waage.
Private Vermögensbilanz : die Aktiva
Die Vermögenwerte der Privatbilanz bilden sich aus dem liquiden Vermögen, welches sich aus Bargeld, Sichteinlagen und Termineinlagen, wie beispielsweise dem Girokonto, dem Sparkonto oder dem Festgeld zusammensetzen. Den dem Charakter nach eher illiquiden Immobilienwerten, die sich aus eigengenutzten und fremdgenutzten Immobilien wie Eigentumswohnungen oder Häusern zusammensetzen, aber auch jede im weiteren Sinne als Bauwerk definierten Besitz. Man denke hier beispielsweise an Bauland, Gartengrundstücke etc.. Die Sparverträge wie Lebens- oder Rentenversicherungen bilden einen weiteren beliebten Geldwert der deutschen Verbraucher. Unter den sonstigen Vermögenswerten werden die Deutsche Rentenversicherung Bund, aber auch Sammlungen, wie beispielsweise Goldmünzen oder Schmuck summiert. Auch Autos, Luft- oder Wasserfahrzeuge finden sich hier und lassen sich wertmäßig erfassen. So stellt ein Boot, ein Oldtimer oder aber ein Segelflugzeug eben auch einen Wert der Vermögensbilanz dar. Alle Werte werden zum Bilanzstichtag bewertet.
Die Passiva
Die Finanzierung der Werte der Aktiva stellt die Passiva dar. Die Zusammensetzung aus Eigenkapital und Verbindlichkeiten – sprich Fremdkapital - lassen sich hier entnehmen. Dort finden sich alle Formen der Kredite wieder, vom Konsumentenkredit bis hin zum Hypothekendarlehen einer Bau- oder Immobilienfinanzierung bei privaten Wohnhäusern.
Die Vorteile einer Vermögensbilanz
Allein schon die Zusammenstellung der Gesamtsituation bietet dem Bilanzierenden und dem Finanzplaner eine mehrwertige Übersicht, die man in der Folge fortschreiben kann, Potentiale für Ansatzpunkte erkennen lassen, oder aber schlicht unrentables Anlegen offenbaren. Beispielsweise macht das Führen eines Konsumkredits zu hohen Zinsen von 5-6% bei gleichzeitiger Anlage von Sichteinlagen zu 0,5-2% Rendite wirtschaftlich wenig Sinn. Eine Verrechnung der Positionen und damit eine Bilanzverkürzung wäre die empfehlenswerte Folge.
Mit Kenntnis der gesamten Finanz- und Liquiditätssituation lässt sich die Private Vermögensbilanz im Zeitverlauf fortschreiben. Wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf eine Ruhestandplanung oder Erbensituation lassen sich ableiten und frühzeitig planen.
Die Private Vermögensbilanz ist Teil unseres Finanzcheck und der Ruhestandsplanung. Sie bildet oftmals die Ausgangsbasis einer vollumfänglichen Finanzberatung.